Automatisierte Fahrfunktionen mit überschaubarem Einfluss auf die Kfz-Versicherung
1. Dezember 2018Wie wirken sich Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen auf die Entschädigungs-Leistungen der Kfz-Versicherung für alle Fahrzeuge bis zum Jahr 2035 aus? Der GDV hat eine interdisziplinäre Projektgruppe aus Ingenieuren, Mathematikern, Versicherungsexperten und Unfallforschern gebildet, um darauf verlässliche Antworten zu bekommen. Auf der GDV-Konferenz „Automatisiertes Fahren“ wurden kürzlich Ergebnisse vorgestellt.
Analysiert wurde jeweils ein Korridor mit langsamer und schneller Verbreitung der Technologie. In der Kfz-Versicherung, die im Jahr 2015 ein Volumen von 22 Milliarden Euro hatte, könnte sich im Jahr 2035 bei den Schäden ein Einsparvolumen zwischen 6,9% und 15,2% ergeben. In der K-Haftpflicht (Volumen rund 14 Mrd. Euro) könnte bis 2035 die Spanne zwischen minus 9,3% und minus 20% bei einer schnellen Verbreitung liegen.
Weniger Unfälle würden nach Angaben des GDV zwar zu geringeren Entschädigungs-Leistungen führen. Andererseits stiegen die Kosten für Reparaturen, wenn neue, hochsensible Technik beschädigt werde.
Unberücksichtigt blieb in der Prognose, inwieweit sich bei rückläufigen Schäden das Prämienvolumen der Kfz-Versicherung durch automatisiertes Fahren reduziert. Hier gibt es im Markt Szenarien mit einem Rückgang um gut ein Drittel. Die Analyse des GDV geht dagegen von deutlich weniger Verwerfungen durch die neue Technik für die Branche selbst über einen langen Zeitraum aus. Das dürfte die Versicherer in Deutschlands größter Sachsparte beruhigen.
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