Die Zinswende: Belastung für das Neugeschäft der Lebensversicherer

M.S. |

Die deutschen Lebensversicherer werden sich für 2022 auf einen deutlichen Rückgang des Neugeschäftes einstellen müssen. Zum einen dürfte die Krisenstimmung und die Angst vor einer Rezession die Bereitschaft der Menschen reduzieren, Geld in langfristige Altersvorsorge zu investieren. Angesichts der hohen Inflation und des zu erwartenden weiteren starken Anstiegs der Energiekosten ist bei vielen Normalverdienern auch schlicht kein Geld mehr für zusätzliche Vorsorge da.

Einbruch bei den Einmalbeiträgen

Zum anderen sorgt die Zinswende dafür, dass die wichtigste Quelle für das Neugeschäft zunehmend versiegen könnte: Das auf immer neue Rekordhöhen gestiegene Einmalbeitragsgeschäft hat seit fast 20 Jahren das Wachstum der Lebensversicherer getragen. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Einmalbeiträge bestand aus Kapital auf der Suche nach einem halbwegs attraktiven Zins. Großvolumiges Kapitalisierungsgeschäft, nicht selten über Banken akquiriert, hielt die Einmalbeiträge Jahr für Jahr auf hohem Niveau. Weil es jetzt wieder halbwegs ansehnliche Zinsen am Kapitalmarkt gibt, fließt dieses Kapital nicht mehr