Digitalisierung mit Substanz: Was zählt, was wirkt – und was reine Theorie bleibt

Michael Krebbers (Vorstand Operations, Die Stuttgarter) |

Kaum ein Begriff prägt die Diskussion in der Versicherungsbranche seit Jahren so stark wie „Digitalisierung“. Ging es am Anfang primär um Web-Portale oder gute Verkaufsstrecken, so reden wir heute auf Podien, in Studien und Strategiepapieren primär über Künstlicher Intelligenz, Automatisierung, Blockchain oder digitalen Ökosysteme. Die Versprechen sind groß – doch im Alltag der Versicherungsunternehmen zeig sich oft ein anderes Bild: Was kommt tatsächlich an? Welche Technologien entfalten spürbare Wirkung und wo bleibt es bei Theorie und Schlagworten?

Gerade Vorsorgeversicherer bewegen sich dabei in einem besonderen Spannungsfeld. Produkte wie Altersvorsorge, Berufsunfähigkeits- oder Unfallversicherung sind komplex, langfristig angelegt und regulatorisch stark geprägt. Gleichzeitig spielen persönliche Beratung, Vertrauen und Empathie eine zentrale Rolle. Digitalisierung muss diesen besonderen Anforderungen gerecht werden. Und genau hier trennt sich die Theorie von der Praxis. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, was funktioniert, was überhöht wird und worauf es jetzt wirklich ankommt.