Elementar wichtig

Jan-Oliver Thofern (Chairman & CEO Aon Deutschland) |

Steigende Schäden, wachsender Bedarf – gibt es in Zukunft ausreichend Elementarschaden-Kapazität?

Die Elementarversicherung rückt zunehmend in den Fokus der Versicherungswirtschaft. Die jüngsten Analysen von Aon zeigen, dass der Markt in den kommenden Jahren vor erheblichen Veränderungen steht – ausgelöst durch höhere Schadenkosten in Folge der Inflation, klimawandelbedingte Schadensteigerungen und steigende Nachfrage nach Deckung.

Steigende Schadenlasten und wachsender Finanzierungsbedarf

Ausgangspunkt der Projektionen ist ein normalisiertes Marktportfolio für Deutschland, das sowohl privates als auch gewerbliches und industrielles Geschäft umfasst. Die Modellierungen zeigen: Bis 2028 könnten die durchschnittlichen Marktschäden aus pluvialen und fluvialen Überschwemmungen um bis zu 65% steigen. In einem 1-in-200-Szenario bedeutet dies Extremereignisse mit Schadensummen von über 45 Mrd. Euro.

Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von bis zu 15 Mrd. Euro allein in Deutschland. Diese Dynamik berücksichtigt auch externe Faktoren: Aon kalkuliert auf Basis von Szenarien des Weltklimarates einen jährlichen Klimazuschlag von rund 2%