Kalkulationsprobleme der BU-Versicherung: Risiken realistisch einschätzen, Negativselektion vermeiden
15. April 2020Michael Franke (Geschäftsführer von Franke und Bornberg) |
Der Markt ist sehr umkämpft, da sich aufgrund der anhaltenden Zinskrise viele Versicherer auf das Biometrie-Segment konzentrieren wollen. Daher wird weiterhin sehr aggressiv kalkuliert. Es gibt Versicherer, die nur die Hälfte der marktüblichen Durchschnittsprämie aufrufen. Ein solches Pricing ist nicht allein mit einer strengen Risikoselektion zu rechtfertigen. Es zeigt deutliche Tendenzen zur Unterkalkulation. Die Freude über einen günstigen Beitrag könne schnell in eine böse Überraschung umschlagen, wenn Versicherer ihren Zahlbeitrag erhöhen müssten oder sogar Druck auf deren Regulierungspraxis entsteht.
Die Einschätzung des beruflichen Risikos bildet – neben der Gesundheitsprüfung – eine tragende Säule der Antragsprüfung. Um noch feiner differenzieren und damit noch günstiger anbieten zu können, nutzen Versicherer vielfach ein Scoring-Modell, das sich am Anteil der kaufmännischen bzw. körperlichen Tätigkeit und manchmal auch der Reisetätigkeit orientiert. Fragen nach Tätigkeitsanteilen aber öffnen Manipulationen Tür und Tor und bergen das Risiko, dass der Beitrag unter der
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